Die Bäckerei um die Ecke ist immer eine gute Wahl, wenn es um süße Köstlichkeiten geht und eine kleine Sünde gekauft werden soll, die das Herz erwärmt. Immer mehr Bäckereien und Konditoreien stellen jedoch zurzeit einen Wandel im Konsumentenverhalten fest. Die Menschen werden gesundheitsbewusster. Dieser Trend kann schon fast als Megatrend bezeichnet werden und beeinflusst das Sortiment der Backstuben weltweit.
Umweltbewusstsein – Was hat das mit Süßigkeiten zu tun?
Der Klimawandel, die Trockenheit des Waldes und weitere Naturkatastrophen führen zurzeit zu einem erhöhten Umweltbewusstsein der Bevölkerung. Ressourcenknappheit spielt in diesem Zuge eine gesonderte Rolle und beeinflusst auch das Essverhalten der Menschen. Während es lange Zeit nur darum ging, ob etwas schmeckt oder nicht, stellen nun häufiger Menschen auch die Frage, woher die Zutaten stammen.
Regionalität und saisonale Lebensmittel rücken in den Vordergrund und das schlägt sich auch auf das Geschäft von Konditoreien aus. Umweltbewusstsein findet schließlich auch auf dem Teller statt. Wenn die leckeren Erdbeeren auf der Torte zunächst von Geringverdienern gepflückt und anschließend über die Meere der Welt geschifft wurden, ist es die kleine Leckerei auf dem Teller meist nicht wert. Dieses Bewusstsein wird immer stärker und führt zu regionalen Partnerschaften der Backstuben mit Händlern vor Ort. Massenware ist nicht mehr gewünscht. Stattdessen setzen die Menschen auf Qualität.
Omas Apfelkuchen schmeckt am besten…oder?
Omas kochen am besten. Das ist ein altbekannter Spruch, der für die Generation Z und Generation Y meist nicht mehr zutrifft. Natürlich schmeckt Omas Apfelkuchen unglaublich gut, das Abnehmen mit Lowcarb ist mit dem Kuchen jedoch nicht vereinbar.
Die jungen Generationen möchten sich gesund ernähren und das wird auch nicht für ein Stück Kuchen unterbrochen. Ein veganer oder vegetarischer Lebensstil zwingt zum Umdenken und einer alternativen Zubereitung von Gerichten, die Oma so toll gekocht hat. Doch meist beginnt es bereits mit dem Verzicht von Kohlenhydraten. Gerade die Nachkriegsgeneration hat auf Kohlenhydrate gesetzt und sie bilden bis heute die Basis für viele Gerichte. Je mehr sich das Essverhalten der Menschen jedoch verändert, desto mehr müssen sich auch Backstuben der neuen Realität anpassen.
Wie wäre es also einfach mal damit, Omas Apfelkuchen vegan und Lowcarb anzubieten? So sprechen Sie ein neues Publikum an, setzen Impulse und zeigen, dass Sie sich für einen gesunden Lebensstil einsetzen.
Vor dieser Herausforderung stehen Café Betreiber
Viele Café Betreiber bringt das natürlich in Interessenskonflikte. Während die alte Kundschaft sich nach der leckeren Eierlikörtorte nach traditioneller Rezeptur sehnen, möchten die jungen Menschen eine gesunde, aber ebenso leckere Version der Torte.
Ein Zielgruppen Fit ist schwer, weshalb sich Café Betreiber meist für das eine oder andere Extrem unterscheiden. Tatsächlich geht aber beides. Sie können sowohl vegane und gesunde Kuchen anbieten als auch Kalorienbomben, die den Zuckerpegel erhöhen.
Wichtig ist jedoch, dass geschmacklich kaum ein Unterschied festzustellen sein sollte. Ohne die Verwendung von künstlichen Aromen ist das jedoch schwierig. Der Mut fehlt an dieser Stelle oftmals Unterschiede im Geschmack zu gewähren.
Ein gesunder Lifestyle und Süßigkeiten – Wie passt das zusammen?
Nur weil man sich ab und an eine kleine Sünde genehmigt, bedeutet dies nicht, dass kein gesunder Lebensstil vollzogen werden kann. Tatsächlich gibt es mittlerweile eine Vielzahl von gesunden Rezepten, die verführerisch süß aussehen. Der Unterschied liegt jedoch oftmals im Süßungsmittel. In gesunden Rezepten ist kein raffinierter Zucker enthalten. Stattdessen werden natürliche Süßungsmittel wie Agavendicksaft, Honig oder Kokosblütenzucker verwendet. Kohlenhydrate werden zudem gegen gesunde Lebensmittel wie Bohnen eingetauscht und ermöglichen einen festen Kuchenteig.
Die neue Bewegung zeigt, dass gesunde Ernährung und Genuss sich nicht ausschließen. Es ist jedoch notwendig, dass Omas Apfelkuchen eine neue Rezeptur erhält, umso auch zukünftig dem Gaumen zu gefallen und fortan auch der Figur nicht schadet. Sind die Äpfel dann noch vom Bauernhof nebenan, ist das Gesamtkonzept perfektioniert.